Alle Anstrengung lohnt sich

Auf unserer Weltreise haben wir die Erfahrung gemacht, dass Reisen verdammt anstrengend sein kann. Es ist eine Frage der Haltung, dies zu akzeptieren, weil man ja hofft, dass es sich irgendwann wieder auszahlt. Und das ist der große Unterschied zu einem Urlaub. Hier möchte sich niemand leisten, einige beschissene Tage in Kauf zu nehmen. Sobald man aus dem Urlaub zurück kommt, geht es ja weiter wie immer. Also wird bei einer Urlaubsplanung versucht, möglichst alle bösen Überraschungen durch die monetäre Eliminierung von Transaktionskosten auszuschließen. Oder, ich zahle lieber etwas mehr und kann dann ohne große Aufregung abchillen. Diese Taktik geht beim Reisen auf Dauer einfach nicht auf. Spontanität und Frustrationstoleranz sind hier die besseren Begleiter. Vor allem, wenn noch ein ‚kleiner Mann‘ mit an Bord ist.   

Soweit in der Theorie!

In der Praxis haben wir uns nach der Abreise vom Lago Maggiore wirklich nach Korsika gekämpft, einen Tag hinter einer Tennishalle, den anderen hinter einer Tabakbar an einer Fernstraße gepennt, und uns dreimal spontan umentschieden, wohin es auf der Insel geht. Zwischen unserer Nacht hinter der Tennishalle nahe Parma und einer Tabakbar im Osten Korsikas haben wir zwei Stunden auf die Fähreinschiffung gewartet und danach auf dieser fünf Stunden abgegammelt.


Daraufhin stellten wir nach einer Stunde Fahrt von Bastia in den Südosten Korsikas um 20.30 Uhr fest, dass der anvisierte Campingplatz geschlossen war. Nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen auf anderen Plätzen, fragten wir verzweifelt an der Hauptstraße in einer Tabakbar nach, wo wir mit unserem 3-jährigen Sohn noch übernachten könnten. Dankenswerterweise erlaubten uns die Besitzer, unseren Camper hinter ihre Tabakbar zum Schlafen zu stellen. Wir waren einfach nur froh, dass wir unser Aufstelldach hochklappen und pennen konnten.

Ziemlich fertig, ungewaschen und seit 48 Stunden ohne richtige warme Mahlzeit wachten wir am Mittwoch wieder auf. Für uns ist es ein absolutes Phänomen, wie Jano dabei immer positiv geblieben ist und trotz aller Strapazen Spaß an so vielen Kleinigkeiten finden konnte. Wie wir von einem so ‚kleinen Mann‘ soviel für uns lernen können…

 Ich hatte in der Nacht noch recherchiert, welche Optionen es zum ‚Erholen‘ für uns nun gibt und wie wir Korsika nun bereisen wollen. So sagten wir dem Osten sofort ‚au revoir‘ und steuerten einen Platz auf einem Bauernhof im Westen an. 

L‘Ernaghju, so der Name des Hofes, war für uns im ersten Augenblick klar, ist etwas besonderes. Die Gastgeberin Stephanie hat dem Hof mit vielen eigens angefertigten Kleinigkeiten eine besondere Note gegeben. Jano hat sofort allen Tieren ‚hallo‘ gesagt und war beschäftigt.


Auch der nahe gelegene Strand von Ostriconi ist eine Wucht. 


Den Abend ließen wir mit Sonnenuntergang beim Abendessen, es gab grünes Spargelrisotto, ausklingen.


Ja, es lohnt sich immer wieder! 

2 Gedanken zu „Alle Anstrengung lohnt sich“

  1. Die Erholung habt Ihr Euch redlich verdient und der Platz gleicht einem kleinen Paradies.
    Genießt die Zeit, die Sonne und das phantastische Blau des Himmels über Korsika .Heike und Reinhard

  2. 2.Versuch ( von einer internetmäßig Unterbelichteten)
    Wunderschön, Gegend und Strand ! Und was soll’s, ein paar Strapazen gehören zum Leben, auch im Urlaub !
    Wir frieren gerade auf Bornholm –
    trotzdem sehr schön ! F & T, die weiterhin Glück und Spaß wünschen !!!

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