Archiv der Kategorie: Tagesbericht

Janos Wanderabenteuer im Valdeon-Tal

Für kurze Zeit haben wir dem Atlantik ‚hasta luego‘ gesagt und ein dreitägiges Schönwetterfenster genutzt, um in die ‚Picos de Europa‘ zu fahren. Das Gebirge, das bis 2.700 Meter hohe Berge hat, liegt zwischen Asturien und Kantabrien nur 40 km von der Küste entfernt. Ebenso spektakulär wie die Anfahrt über kurvenreiche Pässe sind die Eindrücke, die die Picos zu bieten haben.

Wir hatten uns für das abgeschiedene Valdeon-Tal entschieden, um in den nächsten Tagen zwei Wanderungen mit Jano zu unternehmen. Zunächst wollten wir in eine der faszinierendsten Bergschluchten, die erschlossen sind, in die Cares-Schlucht hinein- und wieder hinauswandern. Am zweiten Tag hatten wir einen eher unbekannten Berggipfel im Visier. Auf dem Peña Gabanceda sollte Jano seinen ersten 2.000er stehen.

Bei der Planung war klar, dass beide Touren schon respektable Umfänge haben. Zwar war der Weg in die Cares-Schlucht eher eine Wanderautobahn, doch die Strecke, die wir veranschlagt hatten bis zur Mitte des Canyon und wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Cain, belief sich auf über 12 km. Zwar hatte ich als ‚Notnagel‘ immer die Kraxe dabei, aber mit alles in allem 22 kg auf dem Rücken wandert es sich auch nur eine begrenzte Strecke. Glücklicherweise möchte unser ‚kleiner Mann‘ immer „selbst laufen“, so wie Jano es immer ausdrückt. Nur in Situationen, in den er wirklich müde ist, lässt er sich auch tragen. So kam es, dass er die Cares-Schlucht bis auf schlappe zwei Kilometer selbst erwanderte. Wir waren absolut baff, welche Energie in unserem Kind steckt.

Spektakuläre Einschnitte in die Cares-Schlucht
Durch die spannenden Tunnel mit Mama
Traumhafte Ansichten in den Canyon
Geschafft! Stolz wie Oskar nach der Wanderung.

Wer aber gedacht hatte, dass Jano am nächsten Tag müde und jammernd keinen Bock auf wandern hatte, der täuschte sich gewaltig. Für ihn war klar, er wollte ein Picknick auf dem Gipfel des Peña Gabanceda machen. Und so ging es los. Vor uns lag eine mit 6 km vergleichsweise kurze Wanderung, jedoch mussten wir knackige 450 Höhenmeter zurücklegen.  Eine ganz schöne Herausforderung für unseren dreijährigen Gipfelstürmer

Wir waren keinen Kilometer unterwegs, schon begegneten wir der ersten Überraschung. Eine aufgeschreckte nicht gerade kleine grüne Schlange machte sich auf und davon. Eine knapp ein Meter lange, später gegooglte ‚Europäische Eidechsennatter‘ hatte unseren Weg gekreuzt. Fraglich ist, wer sich mehr erschreckt hatte. 

Nachdem wir die letzten ursprünglichen knorrigen und kleinblättrigen Buchenwälder hinter uns gelassen hatten, öffneten sich unbewirtschaftete Bergwiesen mit einer selten so schön erlebten Blumenpracht. Wir ließen diese hinter uns und auf den letzten 100 Höhenmetern vor dem Gipfel wartete noch ein steiler Anstieg über Schotter und Schutt. Hier nahm ich, auch etwas unter Protest, Jano in die Kraxe, weil mir das Terrain zu gefährlich erschien. Zwar musste ich ordentlich schwitzen, aber am Gipfel angekommen, die letzten Meter durfte Jano natürlich selbst laufen, entschädigte die Aussicht und dass leckere Picknick uns für alle Mühen. Jano war auf dem Peña Gabanceda der allerstolzeste Gipfelstürmer.

Top motiviert beim Aufstieg durch die Buchenwälder
Traumhafte Bergkulisse ins Valdeon-Tal
Gipfelglück mit Picknick
Auf dem Weg zurück vom Gipfel
Glücklich zurück am Nugget

Der Dschungel schläft nicht

Auf dem Weg von Quito nach Tena verändert sich die Landschaft beim zuschauen. Wir fahren über einen Pass, an dessen Straßenrand die Schilder uns verraten, dass wir uns im Gebiet der Brillenbären befinden. Leider zeigt sich uns keiner. Immer wieder halten wir und Straßenhändler bieten uns im Bus Eis, Popcorn oder anderes Essbares an.

Affe auf Stromleistung
Die Affen haben das Dorf fest im Griff

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Schlummernde Giganten und klares Nass

In Puerto Montt angekommen empfängt uns nach den Wochen im kühlen Süden die Sonne. Die Stadt selbst kommt mir nach der Zeit in eher kleinen Städtchen laut und hektisch vor. Wir besuchen einen kleinen Fischmarkt und probieren dort unser erstes chilenisches Ceviche (roher Fisch oder Muscheln, die in Zitronensaft mariniert werden). Das Obst und Gemüse, das es hier auch zu kaufen gibt, hat andere Dimensionen, als wir es kennen, besonders der Knoblauch, bei dem eine Zehe so groß ist, wie bei uns ein ganzer Knoblauch.

Fischmarkt
Fisch und Meerestiere in Hülle und Fülle

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Erster Kontakt mit dem ewigen Eis

Gletscher haben eine beeindruckende Wirkung. Wenn man vor ihnen steht und sie knarchzen und knacken oder anfangen zu grollen, als würde ein Gewitter auf einen zurollen, dann kann ich nicht wegschauen und könnte stundenlang diese eisigen Giganten beobachten. Das Eis schimmert in allen Blautönen, je nachdem ob die Sonne auf das Eis fällt oder sich ein Schatten darüber schiebt. Ein Gletscher verändert sich ständig.

Gletscherzunge im Wasser gespiegelt
Die Gletscherzunge im Wasser gespiegelt

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Das alte Jahr aufgeräumt beenden

Am letzten Arbeitstag vor dem neuen Jahr haben die Menschen in Buenos Aires eine Tradition, die ich mir auch gut Zuhause vorstellen könnte. In den Büroräumen werden im Laufe des Tages die Fenster geöffnet und das überflüssige Papier einfach durch selbiges entsorgt. Von unserer Sprachschule aus haben wir das Spektakel im Zentrum von Buenos Aires beobachten können. Ein bisschen hat das Papier in der Luft an Schnee erinnert. Altes loswerden, um Platz für Neues zu schaffen, der Gedanke hat mit gefallen.

Papier in Luft
Papierschnee in der Luft

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