In den ersten Tagen ist es uns noch nicht aufgefallen, aber irgendwann haben wir uns dann doch gewundert, dass wir auf unseren Campingplätzen kaum auf junge Menschen getroffen sind. Klar, gerade sind in Australien keine Schulferien und wir sind auch nicht auf der gängigsten Route unterwegs, aber irgendwie ist es schon merkwürdig.
In unserer Camping App sind uns dann zum ersten Mal die beiden Begriffe ‚Grey Nomads’ und ‚Silvernecks’ begegnet. Täglich kann man in der App aktuelle Kommentare von Reisenden zu den Campingplätzen lesen. Das ist sehr hilfreich, wenn man etwas über die Preise, Sauberkeit, die Untergrundbeschaffenheit (sandy oder nice grass) oder die Schattenflächen erfahren möchte – nicht alles Informationen, die sich auf einer Homepage finden.
An einem Abend am Lagerfeuer hat uns dann ein Grey Nomad aufgeklärt. In Scharen reisen sie um den Kontinent und sind nicht selten mehrere Monate unterwegs. Immer die ersten auf dem Campingplatz und natürlich diejenigen, die auf den besten Plätzen stehen. Die ältere Dame amüsierte sich selbst über die Bezeichnung der reisenden Rentner und hat uns dann gleich auch noch den Spitznamen für die junge Generation im Campervan verraten – hab ich leider schon wieder vergessen, aber er bezog sich auf das ZIPP-ZIPP – Geräusch, das die Campervantür bei jedem auf uns zu macht.
Einige Grey Nomads haben uns erzählt, dass ihr neu bezogenes Heim noch gar nicht eingerichtet sei und sie, so hörte es sich an, mit dem Beginn der Rente ihren Camper bestiegen haben und der Sonne hinterher fahren. Ich frage mich wie viele Menschen der älteren Generation überhaupt noch in einem festen Zuhause leben?
Was werde ich wohl machen, wenn ich an ihrer Stelle bin? Hoffentlich in einen Camper steigen und einmal Australien umrunden.