Unsere Weiterfahrt an der Westküste von Korsika aus dem Fischerörtchen Galeria hat uns entlang der Küste auf eine der vielleicht spektakulärsten Routen der ,Ile de Beauté‘ nach Porto geführt. Zunächst führte unsere Route ins Hinterland und dann über einen Pass, auf dessen höchstem Punkt sich der Blick auf das tiefblaue Mittelmeer auftat. Die D70 schlängelte sich um bizarre Felsformationen, nah am Abgrund, kilometerlang bergauf, bergab an einem imposanten Küstenstreifen entlang.
Immer wieder passierten wir Engstellen, die gerade so Platz für einen mittelgroßen Transporter ließen. Links überhängender Fels, rechts 200 Meter freier Fall, der wenn es gut läuft, von einem kniehohen Mäuerchen verhindert werden soll. Ausweichmanöver oder Zurücksetzen sind auf solchen Pisten nicht zu vermeiden.
Auch für einen langjährig alpengestählten Pass- und Serpentinenfahrer, sind diese Straßenwindungen mit einem zwei Meter breiten und samt Heckbox sechs Meter langem Camper eine andere Hausnummer. Das zentimetergenaue vorbeizirkeln am Gegenverkehr mit dem Beifahrerspiegelbilck in den Abgrund ist schon gewöhnungsbedürftig und erfordert ein recht ordentliches Nervenkostüm.
Wer glaubt, der Gegenverkehr wäre das einzige Hindernis, der irrt. Gerne machen sich auch Ziegen, Kühe oder Schweine auf den Straßen breit, die ungläubig glotzen, warum man ausgerechnet jetzt hier vorbei muss. Währenddessen der Fahrer schwitzt und kämpft, können die passiven Insassen, wenn ihnen nicht übel ist oder sich Panik breitmacht, eine grandiose Naturkulisse genießen.
Eigentlich sind mehr oder weniger alle Straßen im Westen Korsikas in diesem Stil angelegt. Aufgrund der Topographie sind sie schon fast straßenbauerische Kunstwerke, aber auf jeden Fall Meisterleistungen. Auch unser Ausflug Richtung Piana oder meine Radtour einen Pass hinauf nach Evisa führten an hunderten von Meter hohen Klippen oder Schluchten entlang, inklusive einzigartiger Ein- und Ausblicke.
Wie aufregend Wir wünschen euch weiterhin eine tolle Reise, Franziska, Wolfgang und Maria (die sich gerade durchs Abitur kämpft)
Ja, solche Berg- und Passstraßen üben eine ganz eigenartige Faszination aus. Aber die Ein- und Ausblicke sind grandios!
Das flaue Gefühl hat sich bei mir allerdings erst eingestellt, als ich als Mutter unterwegs war.
Es klingt toll, wie Jano das alles meistert und sich nahezu als Reise- und nicht Urlaubs Profi erweist.