Neben den tollen kulturellen Eindrücken Samoas haben wir auf der Insel Savaii eine weitere unvergessliche Erfahrung gemacht. Wir sind in eine ganz andere Welt eingetaucht. In die Welt des Riffes mit seinen Fischen und Korallen, Muscheln, Seeigeln, -gurken, -sternen und vor allem den Meeresschildkröten.

Da Lena bereits über einen Tauchschein verfügt, musste ich sozusagen nachlegen. Unsere Fale auf Savaii hatten wir uns auch unter anderem wegen der Nähe zur dort ansässigen Tauchschule ausgesucht. Die Überraschung war groß als wir dort anriefen und uns relativ schnell nicht auf Englisch sondern mit einem leicht ostdeutschen Einschlag auf all unsere Fragen sehr nett geantwortet wurde. Olaf hat mit seiner Frau vor fünf Jahren die hier ansässige Tauchschule mit dem Namen ‚Dive Savaii’ übernommen und betreibt sie mit viel Engagement.

Dummerweise bekomme ich an dem Sonntag Fieber und liege am darauffolgenden Montag flach. Tauchen ist für mich erst einmal gestorben. Dagegen macht Lena ihre ersten zwei Tauchgänge und kommt mit freudestrahlenden Augen zurück. Meine Augen glänzen auch, das liegt aber eher an meinem grippalen Infekt. Lena hat einen Tauchgang an einem Missionarswrack und am Korallenriff gemacht, dabei tolle Korallen, Fische und Meeresschildkröten gesehen.

Ich erhole mich erstaunlicherweise relativ fix von meinem Infekt, so dass ich tatsächlich bereits am Dienstag die ersten Versuche mit Ausrüstung im Wasser unternehmen kann. Olaf erklärt mir alles genau bevor es ins Wasser geht. Die ersten Atemzüge unter Wasser sind eine ganz besondere Erfahrung. Nachdem ich die Nervosität abgelegt habe und relativ entspannt unter Wasser atme, schauen wir uns in zwei Meter Tiefe einige Korallen an, machen noch ein paar Übungen und beenden meine erste Taucherfahrung. Am Nachmittag büffele ich noch schön Theorie, denn für den PADI Open Water muss ich auch eine Theorieprüfung ablegen.

Am Mittwoch geht es dann zu meinen ersten beiden richtigen Tauchgängen in zirka 12 Meter Tiefe. Meine leichte Aufregung verschwindet nach etwa 10 Minuten und ich genieße die tolle Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser. Olaf ist immer an meiner Seite, so dass ich mich in jeder Situation sicher fühle. Beim zweiten Tauchgang des Tages geht es in den Coral Garden wo auch ich in den Genuss von zwei im Riff schlafenden Meeresschildkröten komme. Olaf macht mit mir noch ein paar Übungen, dann geht es im Motorboot zurück an Land. Ich bin völlig geschafft von den neuen Erfahrungen, aber auch der Anstrengung des Tauchens, muss aber noch fleißig lernen. Am nächsten Tag habe ich Prüfung.

Am Donnerstag kommt diesmal auch Lena wieder mit zu den Tauchgängen. Wir tauchen erstmals gemeinsam. Zunächst geht es in eine Art Korallen Canyon mit engen Schluchten auf bis zu 17 Metern Tiefe. Olaf traut mir schon einiges zu und ich muss durch den ein oder anderen richtig engen Gang tauchen. Immer besser komme ich mit der Ausrüstung und den Vorwärtsbewegung zurecht, so dass ich mich immer mehr auf das Naturschauspiel konzentrieren kann. Korallen in allen Formen und Farben. Auch die Fische im Riff geizen nicht im Geringsten mit ihrer Pracht. Unser letzter Tauchgang führt uns zum bereits beschriebenen Wrack. Dort haben wir das Glück einen seltenen Gitrarrenhai, der zur Familie der Rochen zugeordnet wird zu sehen. Selbst Tauchlehrer Olaf ist ganz aufgeregt, schnappt sich die Andis Kamera, der ebenfalls mit von der Partie ist und rückt dem zwei Meter großen Fisch auf die Pelle, bis er sich verzieht. Wir sind alle total beeindruckt. Nach den tollen Erlebnissen muss ich jedoch noch meine Theorieprüfung ablegen. Nach einer guten Stunde schwitzen habe ich es geschafft. Olaf gratuliert mir zum Open Water Diver und überreicht mir meinen Tauchschein.
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