Der Mt. Ngauruhoe im Tongariro Nationalpark ist ein Berg der allein durch seine Form und Lage besticht. Würde ein Kind einen Vulkan malen, kämen dabei wohl der Mt. Ngauruhoe heraus. Steil, schwarz, oben ein bisschen Schnee und ein kreisrunder Krater, der rötlich ist. Ein Berg wie geschaffen, um ihn sich einmal von oben anzuschauen.
Dazu müssen allerdings 1250 Höhenmeter bewältigt werden, um auf den mit 2278 Metern dritthöchsten Berg der neuseeländischen Nordinsel zu gelangen. Zum Fuße des Berges führt die Touristen-Wanderautobahn des Tongariro Crossings. Danach geht es auf Lavageröll und Asche die letzten 600 Höhenmeter steil bergauf, bevor man am Kraterrand ankommt. Gefühlt läuft man in diesem Bereich ein Drittel mehr, da der Lavaschutt bei jedem Schritt nachgibt.
Der anstrengende Anstieg lohnt sich allerdings mit einer beeindruckenden Einsicht in den Vulkankrater, schwarzes Gestein wechselt mit rotem ab, dazwischen angeschmolzene Schneefelder. Aus einigen Spalten dampft es. Es riecht nach Schwefel. Leider ziehen nach der Ankunft auf dem Gipfel die Wolken zu, dass mir jegliche Aussicht vom Berg verwehrt bleibt. Es wird ohne Sonne richtig schattig, so dass ich mir bei etwa acht Grad mit Handschuhen, Mütze und wärmer Jacke meine Brotzeit gönne.
Der Abstieg gestaltet sich überraschend einfach. Das lose, feine Geröll lässt einen mit der richtigen Abstiegstechnik den Vulkan quasi hinuntergleiten. Für die letzten 600 Höhenmeter für die ich auf dem Weg nach oben noch 1:20 Stunden benötigt habe brauche ich zurück gerade 30 Minuten. Auf den restlichen sechs Kilometern zurück zum Parkplatz merke ich dann meine Beine doch ganz schön. Eine angenehme Erschöpfung macht sich breit. Mein erster Vulkan und dazu wahrscheinlich einer der schönsten ist bestiegen.