Von Neuseeland nach Argentinien zu fliegen bedeutet acht Stunden Zeitunterschied bewältigen zu müssen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir uns schlaftechnisch wieder sortiert hatten und auch sonst hat uns Buenos Aires im ersten Moment überwältigt. Eine Sprache, in der wir uns noch nicht ohne Probleme verständigen können, heiß-schwüles Klima und jeden Menge Neues.
Spanisch für Anfänger
Seit zwei Wochen besuchen wir die Spanischschule „Expanisch“ im Zentrum von Buenos Aires. Jeden Wochentag drücken wir also wieder die Schulbank und lernen fleißig Verbformen, Phrasen und Satzkonstruktionen. Mir gelingen nur nach längerem Nachdenken ganze Sätze, Jochen tut sich da viel leichter. Aber erstaunlicherweise bekommt man auch mit Händen und Füßen und Satzteilen was man möchte. Die Dame in unserer Panderia (Bäckerei) hat sogar schon mit mir geschimpft, weil ich die großen Zahlen noch nicht sicher kann und ihr zu viel Geld gegeben habe – und ich habe verstanden was sie mir gesagt hat: lass dir bloß nicht zu viel Geld abknöpfen!
Palermo –Vejo/Soho/Hollywood
In unserem Viertel kennen wir uns langsam ein bisschen aus, wissen wo es das beste Brot gibt, wo das Eis am besten schmeckt und wo man leckere Pizza essen kann. Läuft man etwa zehn Minuten, kommt man zur Weggehviertel, das neben der Stadtteilbezeichnung Palermo noch andere Namen hat, aber wo genau nun Soho, Vejo oder Hollywood ist, das konnten uns noch nicht mal die Einheimischen sagen.
Es gibt zu unserer Überraschung einige kleine Brauereien, die sehr leckeres Bier brauen. Dank Javis Bruder Martin, haben wir schon unseren Lieblingsladen gefunden: das Growlers.
In einigen Läden wird tagsüber selbst hergestellte Kleidung angeboten und abends verwandelt sich das Geschäft in eine Kneipe – die Ressourcen werden genutzt.
Typisch Buenos Aires
In den ersten Tagen fällt einem bekanntlich am meisten auf, was man selbst als ungewöhnlich oder auffällig erlebt. Hier in Buenos Aires sind es die vielen kleinen Läden, die sich an jeder Ecke finden. So gibt es überall fußläufig eine Panderia, eine Fruteria und einen Supermarkt. Außerdem scheint hier fast niemand seine Wäsche selbst zu waschen, da es auffällig viele Wäschereien gibt, die einem innerhalb von einem Tag die Wäsche waschen und trocknen und das zu einem wesentlich günstigeren Preis als wir es fürs Selbstwaschen aus Australien oder Neuseeland gewohnt sind.
Häufig sieht man Leute, die mit vier bis zehn Hunden spazieren gehen. Das läuft wesentlich disziplinierter ab als man sich das vorstellen mag, denn es handelt sich um professionelle Hundesitter. Die Argentinier mögen Hunde, nur leider scheint es manche der Hundebesitzer nicht zu stören um die Hinterlassenschaften ihrer Lieben Slalom zu laufen.
Von A nach B
Da wir in der Nähe einer U-Bahnstation wohnen ist es für uns kein Problem von A nach B zu kommen. Zur Rushhour wird es auch mal kuschelig, vor allem, weil man seinen Rucksack, wie ein Känguru vor dem Bauch trägt, damit es Taschendiebe möglichst schwer haben. Das machen auch die Argentinier so. Es gibt unendlich viele Busse, die sich zu Stoßzeiten allerdings eher im Schritttempo durch die Stadt quälen. Auch das Taxifahren haben wir schon erprobt, am besten ist es, wenn man die Kreuzung der Straßen zu der man möchte, benennen kann, auch da Buenos Aires fast nur aus Einbahnstraßen zu bestehen scheint.
Besuch
Für zwei Tage hatten wir Besuch von der Familie und einem Familienmitglied habe ich Mafalda vorgestellt, eine argentinische Comicberühmtheit.
In den nächsten drei Wochen gibt es für uns in Buenos Aires noch einiges zu entdecken und wir sind gespannt auf die vielen weitern Seiten dieses spannenden Stadt.