Weihnachten im Sommer fühlt sich für uns ungefähr so weihnachtlich an wie für die Argentinier Weihnachten in der Kälte – als wäre etwas irgendwie durcheinander geraten.

Wir haben auch wesentlich weniger Weihnachtsdekoration entdeckt als in Europa und nur am 24. selbst in Supermarkt ein Weihnachtslied gehört. Dagegen war in Neuseeland schon vor einem Monat im Supermarkt der Weihnachtswahnsinn ausgebrochen und auf Samoa lief schon vor sechs Wochen im Bus lautstark Weihnachtsmusik.

Gestern Abend ein Restaurant zu finden, das geöffnet hatte, war wirklich eine Herausforderung. Sogar in einer so großen Stadt wie Buenos Aires, scheinen an Weihnachten die Bürgersteige hochzuklappen und jeder ist bei seiner Familie. Es ist kaum ein Taxi unterwegs und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren ab einer bestimmten Uhrzeit auch nicht mehr. So bleibt man am besten in seinem Stadtteil, wo man sich zu Fuß bewegen kann. Wir waren also in Palermo und haben im einzigen geöffneten Restaurant, in dem zum Glück ein paar Mitschüler aus der Sprachschule reserviert hatten, ein Plätzchen gefunden. In netter indisch-französisch-kolumbianisch-niederländisch-schweizer-deutscher Runde gab es leckeres argentinisches Rindfleisch mit Vino Tinto.

Um 12 Uhr Mitternacht wird hier in Argentinien mit einem Sekt angestoßen und außerdem Feuerwerk gezündet. Wenn ich das nicht vorher gelesen hätte, dann hätte ich mich ordentlich erschreckt, weil es noch kurz vorher so ruhig auf den Straßen war. Begleitet wurde das Geknalle von dem Jaulen des Hundes, der zum Restaurant gehörte. Der Arme wusste leider nicht was los war.

Wir wünschen auf diesem Weg allen frohe und gemütliche Weihnachten!