Ja, es gibt sie, die Kängurus in Australien. Diese Erfahrung durfte ich aber erst nach annähernd zwei Wochen auf diesem Kontinent machen. Davor vermutete ich zwar die Existenz dieser Spezies, da zig viertel, halb oder ganz verweste pelzige Kadaver links und rechts des Highways herumlagen, doch ein hüpfendes Tier, wie ich es als eines der Klassentiere aus meiner Grundschule in Junkersdorf kannte, war bislang noch nicht an mir vorbei gesprungen.
Erste Zweifel hatten sich also bereits breit gemacht. Vielleicht ist das Wahrzeichen der Pale-Ale-Trinker nur eine Marketing-Masche. Aber weit gefehlt, seit knapp einer Woche bin ich klüger und nun quasi ein reiner Känguru-Experte.
Meine erste Erkenntnis nach wenigen Rendezvous mit den putzigen Tierchen war, dass sie jedenfalls nicht die hellsten Zeitgenossen sind. Gras fressen scheint ja grundsätzlich nicht besonders schlau zu machen, was wir ja auch von heimischen Gattungen wie dem Schaf nicht gerade behaupten können.
Grundsätzlich glotzt dich jedes Känguru erst einmal an. Egal, ob du an ihm vorbei läufst, rennst, schleichst oder fährst. Als müsste es erst einmal seine Gehirnwindungen in Gang bringen um daraufhin eine motorische Entscheidung zu fällen, die aber oftmals nicht gerade sinngebend erscheint. So hüpft es gerne wenn man auf das Känguru zufährt nicht ins Gebüsch sondern auf die Straße. Das führt dazu, dass man im Ningaloo-Nationalpark, wo es diese Tiere in einer unvorstellbaren Häufigkeit und Vielfalt gibt, mit 30 Stundenkilometern Känguru-Slalom fährt.Man hofft dabei nur, dass der Kollege nicht auf die Idee kommt, einfach stehen zu bleiben, weil er deinen Campervan doch nochmal genau anschauen möchte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass unübertrieben alle 50 Meter ein überfahrenes Tier am Straßenrand liegt.
Kommen wir zur Artenvielfalt der putzigen Tierchen. Es gibt nicht nur große, sondern auch kleine Tiere dieser Gattung. Die kleinen heißen Wollabies! Vermutlich hat der kreative Australier diesen Namen von ‚wannabie’ hergeleitet, aber sicher ist das nicht. Es gibt aber auch noch das Schwarzfußwollabie. Das kann wie eine Gemse in Schluchten auf Felsen springend klettern. Die sind nun wirklich Klasse. Bei einer Kayaktour in die Yardie-Schlucht haben wir diese erleben dürfen. Sie springen nicht nur geschickt von Fels zu Fels, sondern schlafen darauf auch noch in respektabler Höhe. Es sind auch die einzigen Kängurus, die einen nicht anglotzen. Der absolute Favorit!
gebe eine 1 für diesen aufsatz! sehr gelungen – weiter so!
Ach ja, die Kängurus von Junkerdorf… Süß waren sie ja… 😉
Warum fehlen hier eigentlich die Bilder???