Hey, how you doin‘? My name is Miss Sandfly. Ich gehöre zur Spezies der kleinen blutsaugenden Insekten und mag die Länder Australien und Neuseeland besonders gerne. Dort gibt es nämlich viele Feuchtgebiete. Als ein äußerst geselliges Tierchen trete ich gerne in Schwärmen auf. Dann kann man uns in kleinen schwarzen Wolken in der Nähe von Stränden oder anderen Sandablagerungen gut erkennnen.

Da wo wir auf Menschen treffen, halten wir uns besonders gerne auf, weil wir dort potenzielle Nahrungsquellen erschließen können. Hauptsächlich unsere Weibchen stehen auf den süßen Nektar, der in menschlichen Gefäßen fließt. Unsere männlichen Artgenossen sind dagegen wesentlich genügsamer. Sie ernähren sich rein vegetarisch von Pflanzensäften.

Zwar könnten dies auch unsere Weibchen, aber den Spaß, Menschen in den Wahnsinn zu treiben, lassen sich die Mädels niemals nehmen. Dabei geht zwar ein Großteil von uns hops, da wir nicht die schnellsten Luftakrobaten sind, aber bei einer Lebensspanne von gerade einmal 40 Tagen ist das nicht so dramatisch. Getreu nach dem Motto: „No risk no fun.“ Wir zierlichen nur zwei Millimeter großen Geschöpfe lieben es nämlich, die Haut unseres Opfers anzuritzen, dann das Lebenselexier des Warmblüters leicht einzuspeicheln und danach uns dieses lecker reinzuziehen. Dass das Opfer auf unsere Spucke ziemlich allergisch mit Juckreiz und roten Ausschlägen reagiert, juckt uns persönlich eher weniger. Selbst schuld wenn es dann auch noch kratzen und reiben muss. Nur zu dumm, dass unsere Bisse erst nach 24 Stunden so richtig Spaß machen. Da sind wir bereits längst wieder weg oder tot.

Richtig ab gehen wir als Frühausteher am Morgen. Nachts ist nicht so unsere Zeit, da sehen wir unsere Leidtragenden nämlich aufgrund unserer Nachtblindheit nicht. Besonders doof finden uns vor allem die Touris aus Übersee, weil sie uns erstens noch nicht kennen gelernt haben und zweitens daraufhin fuchtelnd unwirsch um sich schlagend auf uns reagieren. Gegen unsere schwarmartige Überfallstrategie auf bloße Körperteile, die der Unbedarfte nicht direkt einsieht, am besten währenddessen er beschäftigt ist, bringt uns regelmäßig die lustigsten Beleidigungen ein. Wir nehmen das unserem Wirt aber nun wirklich nicht übel. Der Arme ist ja definitiv in Unterzahl.