Angekommen an unserem südwestlichsten Punkt Australiens haben wir die längste Zeit unseres Trips in Down Under an einem Punkt verbracht, der uns eindrückliche Erlebnisse beschert hat. Insgesamt waren wir nun neun Tage in Gracetown, mitten in der Margret River Region. Dieser Küstenstreifen zieht sich über 80 km etwa 200 km südlich von Perth am letzten Ende des indischen Ozeans entlang.
Einer von vielen tollen Momenten in der Margret River Region.
Okay, der ausgedachte Name ist vielleicht etwas weit hergeholt. Aber wenn man die eigentliche deutsche Bezeichnung des netten Reptils, das Tannenzapfenechse genannt wird, und uns hier gelegentlich über den Weg läuft, als Scharzwälder Jung kreativ assoziiert, ist die Überschrift doch nicht so absurd. Wem jetzt noch die drei Fragezeichen auf der Stirn stehen, der sollte mal einen Urlaub in Rothaus verbringen 😉
Ein bisschen verwöhnt wurden wir ja in den ersten fünf Wochen vom australischen Wetter. Aber wir Planfüchse hatten uns das ja auch genauso ausgedacht. Ganz aufgegangen ist der Masterplan aber nicht.
Sturmtief im westaustralischen Frühling sorgt für Hollandfeeling.
Wenn man über 4.000 Kilometer durch ein Land reist begegnen einem mitunter absolut merkwürdige Gestalten, aber auch interessante neue Geschäftsmodelle.
Auf unserem Weg zurück Richtung Perth haben wir im Nambung Nationalpark einen kurzen Stopp eingelegt, um uns mit lustigen Asiaten (permanente grinsende Menschen mit Victoryzeichen vor Fotoapparaten) bizarre Stein- und Felsformationen anzuschauen. Letztendlich haben uns die Japaner, Koreaner und Chinesen wirklich beeinflusst.
Vor lauter Outback und Riff ist das Kulinarische bislang fast unter den Tisch gefallen. Gibt es eigentlich die typisch australische Küche? Diese Frage hatte ich mir als Hobbykoch (schöne Grüße an meine Kochgruppenjungs Thomas, Jörg und Martin) gestellt nachdem ich in das Land des Kreuz des Südens dann doch einreisen durfte. Nach nunmehr drei Wochen Erfahrung mit der ein oder anderen australischen Essgewohnheit kann man resümieren, dass das hier ein wilder Mix aus allen kulturellen Einflüssen ist, die dieses Land so prägen.
Ja, es gibt sie, die Kängurus in Australien. Diese Erfahrung durfte ich aber erst nach annähernd zwei Wochen auf diesem Kontinent machen. Davor vermutete ich zwar die Existenz dieser Spezies, da zig viertel, halb oder ganz verweste pelzige Kadaver links und rechts des Highways herumlagen, doch ein hüpfendes Tier, wie ich es als eines der Klassentiere aus meiner Grundschule in Junkersdorf kannte, war bislang noch nicht an mir vorbei gesprungen.
Endlose Steppen, Dünenlandschaften, Strände, Ozeane… Diese Dimensionen der Natur sind kaum begreifbar, zumindest für Menschen, die auf Grundflächen von 150 Quadratmetern mit 15 Leuten leben. Der Aussie steht dem Thema Distanz eher pragmatisch gegenüber. Es gibt ja Benzin, mit dem sich motorisierte Fortbewegungsmittel betreiben lassen. Und von den Errungenschaften dieser Ingenieurskunst besitzt der gut verdienende Australier eine Variantenvielfalt, die den radfahrenden Deutschstädter die Mundwinkel nach unten klappen lässt. Lebenselexier Benzin des Aussies weiterlesen →