Nach einer 24-stündigen Busfahrt sind wir mehr oder weniger urlaubsreif in der chilenischen Wüstenstadt San Pedro de Atacama angekommen. Von hier aus haben wir uns die nächsten Tage für die enormen Höhen in den Anden akklimatisiert und die ein oder andere Tagestour gestartet.
Bunt, chaotisch, liebenswert: Valparaiso
Die Stadt am Pazifik wird von ihren Einwohnern auch liebevoll Valpo genannt. Vom Meer aus geht es vom flachen Bereich, der passenderweise „El Plan“ heißt und dem Meer größtenteils künstlich abgerungen wurde, recht schnell hoch auf die über 40 Hügel. So hat man in Valparaiso fast überall einen tollen Blick aufs Meer und den Hafen, der Valparaiso einst berühmt gemacht hat. Heute wohnt man lieber oben, als im flachen Bereich von Valpo. Einige in die Hügel eingebaute Aufzüge machen den Aufstieg leichter oder man nimmt eine rasante Busfahrt auf sich. Zwischen bunten Holzhäusern geht es weit hinauf. Nur eine Straße, die Avenida Alemania verbindet alle Hügel miteinander. Wenn man anders von A nach B gelangen möchte, geht hoch und runter, häufig auch über eine der zahlreichen Treppen.
Chiloé – wo alles ein bisschen grüner ist
Die Insel Chiloé liegt am nördlichen Rand der patagonischen Fjorde und ist mit 180km Länge und ca 50km Breite die drittgrößte Insel der Welt. Eigentlich hatten wir uns gegen einen Besuch der Insel entschieden, aber da das schlechte Wetter auf dem Festland einfach nicht abziehen will, hoffen wir, dass auf Chiloé der Pazifikwind den Regen vertreiben wird.
Schlummernde Giganten und klares Nass
In Puerto Montt angekommen empfängt uns nach den Wochen im kühlen Süden die Sonne. Die Stadt selbst kommt mir nach der Zeit in eher kleinen Städtchen laut und hektisch vor. Wir besuchen einen kleinen Fischmarkt und probieren dort unser erstes chilenisches Ceviche (roher Fisch oder Muscheln, die in Zitronensaft mariniert werden). Das Obst und Gemüse, das es hier auch zu kaufen gibt, hat andere Dimensionen, als wir es kennen, besonders der Knoblauch, bei dem eine Zehe so groß ist, wie bei uns ein ganzer Knoblauch.
Warten auf den Wal
Dass Fähren weder Scampi-Kreuzer noch Wal-Safari-Boote sind, die zuvor ein Flächenradarflugzeug losgeschickt haben, um die spektakulärsten Meeressäuger gezielt anzusteuern, dürfte jedem halbwegs gebildeten Menschen normalerweise klar sein. Hin und wieder kommen einem allerdings so seine Zweifel.
In 84 Stunden durch die chilenischen Fjorde
Am Abend betreten wir die Evangelista, die für die nächsten Tage der Ort sein wird wo wir schlafen, essen und unsere komplette Zeit verbringen werden. Alle sind voller Vorfreude und Aufregung, als wir, dem Gepäck hinterher, die Treppen des Schiffs zu den Kabinen emporklettern.
Erster Kontakt mit dem ewigen Eis
Gletscher haben eine beeindruckende Wirkung. Wenn man vor ihnen steht und sie knarchzen und knacken oder anfangen zu grollen, als würde ein Gewitter auf einen zurollen, dann kann ich nicht wegschauen und könnte stundenlang diese eisigen Giganten beobachten. Das Eis schimmert in allen Blautönen, je nachdem ob die Sonne auf das Eis fällt oder sich ein Schatten darüber schiebt. Ein Gletscher verändert sich ständig.
Monumente aus Fels, Stein und Eis
In der Bibel der Wanderführer, dem Rother, steht über Fitz Roy geschrieben: „Es gibt Berge, die vergisst man sein Lebtag nicht“. Der 3445 Meter hohe Monolit, den die Tehuelche-Einwohner Chaltén, rauchender Berg, ursprünglich nannten, ist der absolute König der patagonischen Berge. Für mich ist er sogar vielleicht noch mehr. Der faszinierendste Berg, den ich bislang in meinem Leben gesehen habe.
Lago Roca rockt
Nach unserer Perito Moreno Tour haben wir uns für ein Wochenende in der Natur entschieden. Wir wollen für zwei Tage zum Lago Roca, der 50 Kilometer von von unserem Domizil der Woche El Calafate gelegen ist. Wir haben einen entspannte Tag am See sowie eine tolle Wandertour mit viel Wind und überragenden Ausblicken erlebt.
Gletscherwahnsinn Perito Moreno
Ein Muss jedes Paragonienreisenden ist der Besuch des Perito-Moreno-Gletschers im Nationalpark Los Glaciares nahe des argentinischen Städtchens El Calafate in dem wir vier Nächte verbracht haben. Ein atemberaubendes Spektakel erwartet uns. Ein fünf Kilometer breiter Gletscher kalbt in den Lago Argentino. Dabei brechen bis zu 70 Meter hohe Eisschollen unter donnernden Getöse in den See ab.